 | haben sich die Jazzophonics gedacht, als sie unter Bandleader Gottfried Stecker in der Hildthalle einen gut gelaunten „The Healer” hinlegen. Gar nicht zur&juuml;ckhaltend klingt das Blech, eher ungezügelt, fordernd und mit sattem Big Band Sound kommen die Riffs. Hier spielt man Altbekanntes nicht einfach nach, sondern ist daran interessiert, eingefahrene Wege zu verlassen, neue Hörerlebnisse herauszukitzeln und aus alten Freunden neue Bekannte zu machen. Ein aufgekratztes Völkchen, diese Jazzophonic Big Band aus dem Raum Hohenlohe und Heilbronn, die unermüdlich ist in ihrer Spielfreude. Da ist etwa der alte Standard „vAll of me”, bei dem Davis’ Stimme vom samtigen Dunkel in unnachgiebige Schärfe wechselt. Oder der Klassiker „Fly me to the moon”, in dem Hans Brändle mit Frank Sinatra-Schmelz auf eine Reise zum Mond mitnimmt. Ob Peter Herbolzheimer oder Ack van Rooyen, Oasis oder Phil Collins - vom lässigen Swing über wiegenden Samba bis zum Funk reicht die Palette, die die Musiker beherrschen. Wolfgang Dauners „Ausgeschlafen” kommt mit ideenreichem Jazzrock, beim Latin Jazz mit „Oye como va” bleibt zu vermuten, dass der auch ein Quäntchen entspannter geht. Dafür gehört „Autumn Bugle” mit butterzartem Flügelhorn-Solo zu den absoluten Höhepunkten.
Monika Köhler
Heilbronner Stimme, 22.10.08
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